Ein Lieblingsgedicht aus meinen Kindertagen findet heute seinen Weg auf meinen Blog. Anna Ritter hat es geschrieben und ich schicke es hier in die Welt - für alle alten und jungen Kinder:
Ein Lieblingsgedicht aus meinen Kindertagen findet heute seinen Weg auf meinen Blog. Anna Ritter hat es geschrieben und ich schicke es hier in die Welt - für alle alten und jungen Kinder:
des mexikanischen Schriftstellers Miguel Ruiz:
“Jeder Mensch ist ein Künstler. Der Traum vom Leben ist es, eine schöne Kunst zu erschaffen.”
* * * Miguel Ángel Ruiz * * *
Miguel Ángel Ruiz ist
ein mexikanischer Forscher und Schriftsteller – und er ist ein Nachkomme der
Tolteken. Sein bekanntestes Werk "Die vier Versprechen", ist eine Zusammenfassung des Wissens und Leitfaden der Lehren der
Weisheit seiner Vorfahren. In seinem Buch zeigt er die Ursprünge auf, nach denen die Tolteken zu leben strebten.
Wie lauten diese vier Versprechen, von denen man sagt, dass sie eine Formel für mehr Zufriedenheit seien? Don Miguel Ruiz's Buch basiert auf der alten Weisheit der Tolteken und bietet eine einfache, aber tiefgreifende Lebensphilosophie. Es geht darum, bewusste Entscheidungen zu treffen, um alte, begrenzende Überzeugungen und Verhaltensweisen abzulegen und ein erfülltes Leben zu leben.
1. Sei untadelig mit deinem WortDies ist ein Hauptsatz. Es bedeutet, dass wir Worte bewusst und mit
Integrität wählen. Wir sollen die Wahrheit sprechen und Worte weder gegen uns selbst noch gegen andere verwenden. Worte tragen in sich eine große schöpferische Kraft; sie
können heilen oder verletzen, aufbauen oder zerstören. Wenn wir untadelig mit unseren Worten sind, schaffen wir eine Realität, die uns und den Lebewesen um uns herum dient.
Dieses Versprechen
lehrt uns, dass nichts, was andere tun, wegen uns geschieht. Jeder Mensch
handelt aufgrund seiner eigenen Erfahrungen, Überzeugungen und Ängste. Wenn
jemand uns kritisiert, lobt oder uns ärgert, spiegelt das seine eigene innere
Welt wider, nicht unsere. Indem wir nichts persönlich nehmen, schützen wir uns vor
unnötigem Leid und bleiben emotional unabhängig von den Meinungen anderer.
Wir neigen dazu,
Annahmen über das zu machen, was andere denken, fühlen oder beabsichtigen, und
behandeln diese Annahmen dann als Fakten. Dies führt oft zu Missverständnissen,
Konflikten und Enttäuschungen. Stattdessen sollten wir Fragen stellen und Dinge klären, die wir nicht verstehen. Wenn wir aufhören, Annahmen zu machen,
verbessert sich unsere Kommunikation und wir können lernen, Dramen zu vermeiden.
Dieses Versprechen ist die praktische Anwendung der ersten drei. Es geht darum, in jeder Situation dein "Maximum" zu geben, aber zu verstehen, dass unser "Bestes" von Tag zu Tag und von Moment zu Moment variieren kann – abhängig von unserer Energie, Stimmung oder den Umständen. Wichtig ist, dass das Beste zu geben, ohne sich selbst zu verurteilen - oder zu bereuen, was wir getan haben.
Die Idee hinter den vier Versprechen ist, dass wir durch das Befolgen dieser Prinzipien negative Gedankenmuster durchbrechen, Ängste überwinden und ein Leben voller Freude und Freiheit gestalten können.
*****
Es ist eine Zeit, um Pläne zu schmieden, gründlich nachzudenken und dem Wissens- und Schaffensdrang einen offenen Raum zu geben. Sich begeistern zu lassen von Büchern, einer Kunstausstellung (Achtung Sommerloch) oder anderen anregenden Aktivitäten. Die Zeitqualität macht Lust auf´s Reisen und Ausflüge, um neue Inspirationen und Ideen zu entwickeln.
PS:
VIELLEICHT HAT SICH EIN UNSICHTBARER TEIL
Vielleicht hat sich ein unsichtbarer Teil
von uns selbst in diesen Blumen geöffnet.
Verwirrung, Verlangen und Furcht sind
ausgelöscht für einen Augenblick;
Tod ist ausgelöscht, für die Zeit einiger
Schritte am Wiesenrand.
Schon werden die Tage wieder länger. In wenigen Tagen beginnt der Juli und wir sind auch kalendarisch in der zweiten Jahreshälfte angekommen. Litha. Es ist eine Einladung, sich der Sonne und ihrer tiefen Heilkraft zu öffnen. Ich bin bereit, mich von ihrem Licht berühren zu lassen. Nicht brennend, sondern mit Güte, mit Mut und Geduld.
Ich habe gestern ein stilles Sonnenwendfest gefeiert. Dazu habe ich Kerzenlicht eingeladen, das mit dem Tanz der Flamme, die an die Stärke und Kraft des Lichts erinnert, die Seele stärkt. Ich habe ein paar Orakelkarten zu mir kommen lassen, aus dem "Seasons of the Witch Oracle". Noch erzählen die Karten von Bewegung und Neubeginn und ich lasse mich zu gerne berühren, von ihrer Botschaft.
Schon bald im Jahresrad heißt es: Ich lasse los, was gehen will und soll. Ich gebe Raum, damit Neues zu mir findet. Die Ruhe das Nachklingen ist auch eine Einladung an das Leben. Ich verliere nichts.
und doch lebendig
In den Vereinigten Staaten flammt die Zensur wie ein kaltes Feuer auf. Schulbehörden streichen Werke, die von Identität, Herkunft, Geschlecht, Haut, Hunger und Herz sprechen. Und mit jeder Entfernung wächst ihr Leuchten. Denn Bücher, die verboten werden, tragen oft das Licht, das die Welt braucht.
Doch wir erinnern uns. Wir Leserinnen, wir Träumer, wir Sammler der Zwischenworte. Wir wissen: Ein verbanntes Buch ist ein Siegel, das sagt: „Hier spricht Wahrheit. Hier liegt Kraft. Hier darfst du dich selbst erkennen.“
Hier seht ihr meine „Schwarze Liste der leuchtenden Bücher“, eine Bibliothek der Unbeugsamen, der Mutigen, Verboten aber Unsterblich.
Hier nur eine kleine, unvollständige Galerie der gefährlichen Bücher – weil sie Menschen wecken:
Ein leiser Schlussgedanke:
Wenn ein Buch verboten wird,
dann ist es Zeit, es zu lesen.
Nicht aus Trotz –
sondern aus Liebe zur Freiheit, zur Vielfalt, zum Menschen
Stell dir vor, jeder Tag hätte ein Kontingent: 100 Worte.
Christina Dalchers Roman Vox führt uns in eine Welt,
in der Schweigen Pflicht ist — nicht aus Schüchternheit, sondern aus
politischem Kalkül. Mädchen und Frauen
dürfen nur noch hundert Worte am Tag sprechen. Wer diese Grenze überschreitet,
wird durch ein Armband mit Stromstößen bestraft.
Diese fiktive Zukunft ist so beängstigend real, weil sie
Sprache nicht nur als Kommunikationsmittel versteht, sondern als Schlüssel
zur Macht – und deren Entzug als Wurzel aller Kontrolle.
Sprache ist Macht – und Schweigen ist Politik
Sprache ist unser innerstes Territorium. Sie ist das Feld,
auf dem Gedanken wachsen, die Brücke, auf der wir einander begegnen, das Haus,
in dem unsere Würde wohnt.
In Vox wird Sprache zur Waffe – und ihre Begrenzung
zur Zensur der Seele. Frauen verschwinden aus öffentlichen Debatten, aus der
Forschung, dem Unterricht, den Entscheidungsgremien. Ihre Gedanken bleiben
ungesagt, ihre Stimmen ungehört.
Doch ist das wirklich Zukunftsmusik? Oder erleben wir
bereits eine leise Vorform – eine Gesellschaft, in der Frauen sich oft
zurücknehmen, unterbrechen lassen, ausbremsen?
Und doch bleibt sie oft allein. Die weibliche Allianz, die
man in solch einer Erzählung erhofft, bleibt blass. Die Rebellion ist kein
Chor, sondern ein Solo – und das schmerzt. Denn echte Veränderung beginnt nicht
mit Einzelnen, sondern mit Gemeinschaft.
Ist das schon Realität – oder noch Fiktion?
Deutschland:
Weltweit:
Was tun mit hundert Worten?
Denn aus hundert Worten kann ein Gedicht wachsen, ein Widerstand, ein Aufruf. Manchmal genügt ein Satz, um eine Tür zu öffnen. Manchmal genügt ein Nein, um eine Kette zu sprengen.
Während der Regentage dachte ich an das Buch "Der Kuss des Einhorns" von Tracy Chevalier. Ich habe das Buch erst zu einem Drittel gelesen und überlege, ob ich weiterlesen soll ....
Es ist die Figur, des Nicolas des Innocents, die mich zögern läßt. Der Gute pflegt ein sehr inniges Verhältnis zu seiner Libido und ist um keine flotte Rede verlegen, um unter die Röcke der Damen zu gelangen. Mein Männerbild ist gerade nicht freundlich und ich denke, dass ich nicht soviel von der männlichen Welt brauche. Gleichwohl es mir hätte bewusst sein müssen, denn Paris um 1490 ... es herrschten klare Geschlechterverteilungen und die Damen hatten mal wieder keine gute Zeit.
Wenn ich aber doch weiter lese, werde ich vielleicht nicht gleich wissen, warum ich weiterlesen sollte, aber wenn dann legt sich der Teppich der Geschichte aus – und darunter könnten sich Bilder und Erkenntnisse zeigen, die erst im Fortgang spürbar werden.
Und wer weiß, vielleicht wohnt bereits ein Teil der Figuren in mir, hat sich in meinem Bewusstsein eingenistet und wartet darauf, hervorkommen zu dürfen. Vielleicht wartet eine Szene, eine Begegnung, ein Satz, der mein heutiges Denken auf wunderbare Weise verändern könnte. Es gibt nicht nur die Gefahr.
Und was Nicolas des Innocents betrifft, ich erspare mir das andere Geschlecht. Ich erschaffe einen Raum der Heilung, nicht der Reproduktion alter Machtverhältnisse. Lasst uns gemeinsam achtsam mit uns selbst sein.
Es gibt nicht nur die Gefahr,
dass du zu viel riskierst,
es gibt auch die Gefahr,
dass du zu wenig riskierst.
Dem Gehenden schiebt sich
der Weg unter die Füße.
(Martin Walser, 24.03.1927 - 28.07.2023)
aus dem Gedicht "Mut"
Tapisserie - Wandteppich - Bildwirkerei
Denn wer den Himmel in sich trägt, wie Geschichten es tun,
hat Platz für alle -
08.06.2025
Wo du erzählst, wird Himmel.
Deine Worte sind aus Lied geformt,
Ich trauere, wenn du schweigst.
Singen hängt überall an dir -
Wie du wohl träumen magst?
Else Lasker-Schüler
Vertrauen ist mehr als das, was uns die Ratgeberliteratur
in Begriffen wie Selbstvertrauen oder Zutrauen zu sich und
anderen verkauft. Was ich meine und suche, ist das innere Wesen des Vertrauens – nicht als Ziel, sondern als Zustand und vielleicht sogar als ursprüngliches Schwingen mit dem Sein selbst.
Was wäre, wenn Vertrauen ein uraltes, inneres Lied ist, das schon vor unserer Geburt
begonnen hat. Vielleicht liegt in ihm eine Art Erinnerung, die wir mitbringen –
an ein Urvertrauen, das erinnert
werden will. Und ganz hoffnungsvoll könnte es ein leiser Ruf sein, aus einer
Zeit, die jenseits der messbaren Zeit liegt.
Vertrauen ist eine innere
Dimension, die wir nicht wirklich erkennen können. Manchmal denke ich, dass Vertrauen
eine Form des Gedächtnisses der
Seele ist, vielleicht auch eine Bereitschaft zur
Resonanz mit mir und anderen. Und manchmal ist Vertrauen einfach das Wagen eines Schrittes in die Nacht,
getragen von nichts als einem inneren Leuchten.
Also ... ? Ist Vertrauen:
eine geheime Übereinkunft zwischen Herz und Welt,
ein Wissen ohne Beweise,
ein Vorschuss an Liebe in eine noch ungelebte Richtung,
ein Ja zum (noch) Unbekannten,
die Brücke zwischen dem Jetzt und einem Vielleicht ... ?
Nicht müde werden,
sondern
dem Wunder,
leise wie einem Vogel,
die Hand hinhalten
Mir gefällt sehr, dass Poesie im Alltäglichen möglich ist. Besonders schön ist sie in menschlichen Bezügen und in Naturerfahrungen. Heute möchte ich die Naturerfahrung, beim Spaziergang mit meiner Freundin und unseren Hunden in den Mittelpunkt stellen. Wir hatten herrliches Abendlicht, die Sonne schien und Gedanken blitzen auf und fliegen zwischen uns hin und her. Ein teilweise stilles Einverständnis und trotzdem aufmerksames Zuhören im Gespräch.
In den Begegnungen mit anderen Menschen liegt oft eine zarte, unsichtbare Poesie. Es sind die Momente, die man leicht übersehen könnte, die aber eine tiefe Resonanz haben:
Das geteilte Schweigen: Manchmal ist die stärkste Verbindung nicht in Worten, sondern im gemeinsamen Schweigen zu finden. Der Blickkontakt, ein verständnisvolles Nicken – das kann eine ganze Geschichte erzählen.
Die kleinen Gesten: Eine helfende Hand, ein unerwartetes Lächeln, das Zuhören, wenn jemand wirklich zuhört. Diese Gesten sind wie kleine Verse, die in den Alltag eingeflochten sind und Wärme spenden.
Spuren des Lebens: Die Geschichten, die Menschen in ihren Gesichtern tragen, die Narben, die von Erfahrungen erzählen, die Freude in ihren Augen, wenn sie von etwas begeistert sind. All das ist lebendige Poesie.
Der Austausch von Ideen: Gedanken, die sich verweben, wenn Menschen miteinander sprechen, wie neue Perspektiven entstehen und sich Horizonte erweitern. Die Poesie hier liegt im Verbindenden, im Einfühlsamen und in der stillen Kommunikation, die über Worte hinausgeht.
Es sind goldene Momente - oder gar: Tage mit Goldrand.
Was sind "Tage mit Goldrand?"
Tage mit Goldrand sind z.B. auch "Besuche bei einer alten Dame". Martin Buchholz hat eine bewegende Dokumentation geschaffen. Es geht um Besuche und Inhalte, die bei "Besuchen mit einer alten Dame" entstanden sind.
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=AgMnq1WOOYw
Der Film ist schon 5 Jahre alt und hat mich damals sehr bewegt. Und er fällt mir ein, wenn ich an besondere Erlebnisse und/ oder Begebenheiten mit Frauen denke. Eben, wenn es "Tage mit Goldrand" sind. Die Tage, an denen mir das Leben Poesie schenkt.
Oft liegt die Poesie nicht in den großen, spektakulären Ereignissen, sondern in den kleinen, unscheinbaren Momenten des Alltags. Denke an den Duft von frischem Kaffee am Morgen, das Gefühl von Sonnenstrahlen auf der Haut oder das Muster von Regentropfen an einem Fenster. Diese Details können Schönheit und Bedeutung in sich tragen, wenn wir sie bewusst wahrnehmen. Die Poesie des Lebens liegt darin, das Alltägliche im Besonderen zu finden.
Das hört sich doch eigentlich ganz einfach an, oder?
Goldene Stunde
Heute möchte ich euch wieder mitnehmen auf meine Reise durch Bücherwelten. Kai Meyers "Faustus"-Trilogie entführte mich in die faszinierende und düster dargestellte Welt des 16. Jahrhunderts. Hier wird das Leben bestimmt durch Magie, Alchemie und theologische Konflikte. Meyers Interpretation des Faust-Stoffes besteht aus den Bänden "Der Engelspakt", "Der Traumvater" und "Die Engelskrieger". Meyer hält sich nur wenig an die historischen Fakten des Dr. Faustus, der ja tatsächlich gelebt und nicht nur Goethe zu einem Werk inspiriert hat. Ich denke Meyers Buch ist eine interessante und actionreiche Perspektive auf die Legende des Doktor Faustus.
"Der Engelspakt" legt den Grundstein für
die Trilogie und führt die Hauptfiguren ein, die sich auf einer gefährlichen
Flucht befinden. Faustus wird als ein charismatischer, aber auch zwielichtiger
Abenteurer und Schwarzkünstler dargestellt. Die Dynamik zwischen dem
erfahrenen, oft zynischen Faustus und dem jüngeren, idealistischeren Wagner
treibt die Handlung voran.
"Der Traumvater" setzt die Reise fort und
vertieft die Mysterien und Konflikte. Die Charaktere entwickeln sich weiter,
während sie neuen Bedrohungen und moralischen Zwickmühlen begegnen. Meyer stellt
die brutalen und unbarmherzigen Aspekte dieser Ära dar, was der Geschichte eine
zusätzliche Ebene, bzw. Intensität verleiht. Auf Folterszenen kann ich
persönlich gut verzichten aber vielleicht sind sie wichtig, um die Grenzen
zwischen Gut und Böse zu beschreiben.
Mit "Die Engelskrieger" findet die Trilogie
ihren Abschluss. Die Einsätze werden höher, und die Konfrontationen erreichen
einen scheinbar epischen Maßstab. Die übernatürlichen Elemente, insbesondere
die Rolle von Engeln und Dämonen, treten stark in den Vordergrund und führen zu
einem packenden Finale, das die zentralen Fragen der Reihe auflöst.
Wenn ihr historische Romane mögt und Fantasy, seid ihr bei diesen drei Büchern gut aufgehoben. Ich hätte mir allerdings noch ein paar
mehr Hintergrundinformationen gewünscht und insbesondere etwas mehr Liebe zum
Detail zu Dr. Faustus selbst. Mein Fazit: Die Bücher sind unterhaltsam aber für
mehr Informationen und Tiefe der Figuren muss ich selber recherchieren.
und ein paar Gedanken dazu ...
Alte und kranke Bienen kehren am Ende ihres Tages nicht in
den Bienenstock zurück.
Sie verbringen die Nacht auf Blumen. Und wenn sie die Chance
haben, einen weiteren Sonnenaufgang zu erleben, nehmen sie ihre Aktivität wieder
auf, indem sie Pollen oder Nektar in die Kolonie bringen.
Man sagt: Sie tun das und spüren, dass das Ende naht.
Keine Biene wartet darauf, im Bienenstock zu sterben, um die
anderen nicht zu belasten.
Also, das nächste Mal, wenn du eine alte kleine Biene
siehst, die auf einer Blume sitzt, während die Nacht sich näherkommt, danke der
kleinen Biene für ihren lebenslangen Dienst.
Ich erwache am Morgen und lausche.
Ein Gerüst aus Licht und Duft
ich kann es füllen mit Rosen,
mit Nebel, mit Goldregen.
Die Tarotkarten liegen auf dem Tisch.
Wie stumme Boten einer alten Sprache.
Oben sichtbar: Die Hohepriesterin.
Ich lächle still und denke „Der Schleier hat sich bewegt“.
Die Muse erscheint im Spiegel,
zart, fast flüchtig, dann deutlicher.
Ist es Traum, Vision, Wirklichkeit?
Die Muse offenbart: Sie war immer da.
Sie konnte sich erst zeigen, wenn das Lauschen da ist.
Ich setze mich zur Muse,
mit einer Tasse Tee und lausche.
Die Muse spricht von einer Reise,
nicht durch Länder, sondern durch Wirklichkeiten.
Durch innere Zerrissenheit, Sehnsucht, Berufung, weibliche
Erkenntniskraft.
Eine Erscheinung?
Die Sonne taucht den Morgen in goldenes Licht,
in Freude und Zuversicht.
Ich beginne zu schreiben, nur für mich.
Und leise spricht die Muse von Vertrauen und Tiefe:
Und wenn du magst, zeichne mit Traumfäden und Stiften.
Ich lausche.
Der Morgen leuchtet.
Die letzten Wochen waren leider etwas zäh. Eine hartnäckige Bronchitis hat mich außer Gefecht gesetzt, und als wäre das nicht genug, folgte prompt eine Nasennebenhöhlenentzündung. Diese langwierige Geschichte zieht sich nun schon eine ganze Weile hin, und an einen "normalen" Alltag ist im Moment noch nicht zu denken.
Das ist besonders schade, wo doch endlich die Sonne scheint, die Temperaturen frühlingshaft werden und der Garten lockt! Stattdessen heißt es für mich weiterhin viel liegen und auskurieren, um endlich wieder fit zu werden. Ein bisschen paradox ist das ja schon, oder?
"Was wäre, wenn Bücher nicht nur Geschichten enthielten, sondern selbst lebendig wären? Wenn jedes geschriebene Wort eine geheime Kraft besäße?"
Kay Meyer erschafft in Die Seiten der Welt eine Welt,
in der Bibliomanten mit Büchern Magie wirken können – eine Liebe zur Literatur,
die nicht nur gelesen, sondern gespürt und gelebt wird.
Es war ein unbeschreibliches Gefühl, in die Seiten dieses Buches einzutauchen und die von Kay Meyer erschaffenen Welten zu betreten. Es war nicht nur ein Flüstern zwischen den Seiten, es war ein Sog in eine andere Realität. Mit seiner Fantasie reiste ich in Furias Welt und erlebte ihre Entschlossenheit, ihre Liebe zu Büchern und den magischen Wesen, die in ihrer Welt existieren.
Es ist die Macht von Geschichten und Büchern, die sie
unglaubliche Abenteuer erleben lässt. Ihre Sehnsucht nach verborgenen Welten
und die Erkenntnis, dass Worte stärker sind als alles andere. Es ist eine
Magie, die mich hinweg trägt. Hinein in Worte und Geschichten, in die Seiten
der Welt und in altes Pergament. Mit Furia eröffnen sich Bibliotheken, die das
Geheimnis der Sprache berühren. Jedes geschriebene Wort besitzt eine eigene
Energie die trägt und unsere Realitäten formt. So, wie ein Zauberspruch, der
sich mit jeder Wiederholung verstärkt.
Der Roman zeigt ja auch, dass Bücher nicht nur Geschichten
erzählen, sondern lebendige Wesen sein können – mit eigenem Willen, mit
Geheimnissen und versteckten Türen, die in mysteriöse Welten führen können.
Ein Geheimnis der Sprache ist für mich ihr Echo in der Zeit.
Worte, die vor Jahrhunderten geschrieben wurden, können heute noch ein Herz
berühren, können weinen, leuchten, trösten. Ist das nicht Magie?
Aber vielleicht ist das größte Geheimnis der Sprache, dass
sie uns verbindet. Dass sie eine Brücke sein kann zwischen Seelen, zwischen
Zeiten, zwischen dir und mir.
Ich hoffe, nicht blind zu sein, sondern den Ruf und die Magie der Sprache mit jedem Atemzug zu spüren. Und vielleicht geschieht es nicht nur manchmal, dass das Licht der
Erkenntnis erst in einem bestimmten Moment auf ein Wort, eine Bedeutung fällt...