Mittwoch, 29. April 2015

Kleine Schritte

Ghislana und Lucia (Schreibtischwelten) laden wieder ein zum Bilder-Pingpong. Ghislana (Jahreszeitenbriefe) stellte uns dieses Foto als "Aufgabe".  Mir gefallen dazu die Gedanken - das Gebet von  Antoine de Saint-Exupéry, dessen Kleiner Prinz mich immer wieder erfreut. Saint-Exupéry bittet in diesem Text um die Kunst der kleinen Schritte.


Besonders rührt mich das Vertrauen an, mit dem er schreibt: 
"Gib mir nicht, was ich mir wünsche, sondern was ich brauche."


Ich sehe in Ghislanas Bäumen auch Häuser. Ein Thema, das mich immer wieder berührt, mich zum Nachdenken bringt.


Saint-Exupéry schreibt weiter: "Lass mich erkennen, dass Träumereien nicht weiterhelfen, weder über die Vergangenheit noch über die Zukunft. Hilf mir, das Nächste so gut wie möglich zu tun und die jetzige Stunde als die wichtigste zu erkennen. "

Unser Lebens-Haus bestellen. Im Jetzt leben. Ja, das kommt mir auch vertraut vor. Lebe ich im Jetzt? Kleine Schritte und die Kunst des Alltäglichen. Meine Quintessenz aus diesem Foto - für heute.

Und hier noch der ganze Text für Euch zum Lesen und Leben: 


Kleine Schritte

Ich bitte nicht um Wunder und Visionen Herr,
sondern um die Kraft für den Alltag.
Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte!

Mach mich findig und erfinderisch,
um im täglichen Vielerlei und Allerlei rechtzeitig
meine Erkenntnisse und Erfahrungen zu notieren,
von denen ich besonders getroffen und betroffen bin.
Mach mich griffsicher in der richtigen Zeiteinteilung!
Schenke mir das Fingerspitzengefühl, um herauszufinden,
was erstrangig und was zweitrangig ist.

Ich bitte um die Kraft für Disziplin und das rechte Maß,
dass ich nicht durch das Leben rutsche,
sondern den Tagesablauf vernünftig einteile,
auf Lichtblicke und Höhepunkte achte und
wenigstens hin und wieder Zeit finde für einen kulturellen Genuss.

Lass mich erkennen, dass Träumereien nicht weiterhelfen,
weder über die Vergangenheit noch über die Zukunft.
Hilf mir, das Nächste so gut wie möglich zu tun und
die jetzige Stunde als die wichtigste zu erkennen.

Bewahre mich vor dem naiven Glauben,
es müsste im Leben alles glatt gehen,
schenke mir die nüchterne Erkenntnis,
dass Schwierigkeiten, Niederlagen, Misserfolge
und Rückschläge eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind,
durch die wir wachsen und reifen.

Erinnere mich daran, dass das Herz oft gegen den Verstand streikt.
Schick mir im rechten Augenblick jemanden,
der den Mut hat mir die Wahrheit in Liebe zu sagen.

Gib mir das tägliche Brot für Leib und Seele,
eine Geste deiner Liebe ein freundliches Echo,
und hin und wieder das Erlebnis, dass ich gebraucht werde.

Ich wei§, dass sich viele Probleme dadurch lösen, dass man nichts tut.
Gib mir, dass ich warten kann.

Ich möchte dich und die anderen immer aussprechen lassen.
Das Wichtigste sagt man sich nicht selbst, es wird einem gesagt.

Du wei§t, wie sehr wir der Freundschaft bedürfen.
Gib, dass ich diesem schönsten, schwierigsten, riskantesten
und zartesten Geschäft des Lebens gewachsen bin.

Verleihe mir die Fantasie, im rechten Augenblicke ein Päckchen Güte —
mit oder ohne Worte an der richtigen Stelle abzugeben.
Mach aus mir einen Menschen, der einem Schiff im Tiefgang gleicht,
um auch die zu erreichen, die unten sind.

Bewahre mich vor der Angst, ich könnte das Leben versäumen.
Gib mir nicht, was ich mir wünsche, sondern was ich brauche.

LEHRE MICH DIE KUNST DER KLEINEN SCHRITTE!

 

 Antoine de Saint-Exupéry




Montag, 27. April 2015

Die letzten Tage des April

zeigen sich nass und kalt und grau. So wie mein Infekt, der nicht abklingen will. 
Die Tulpen vor dem Haus trotzen diesen Umständen, behaupten sich wacker im Regen. Verschönen Pflichttermine im nassen Garten. 


Der Garten vor dem Haus scheint leer, obwohl wir einige Bäume und Stauden gepflanzt haben. Meine liebe Zeder fehlt mir sehr.


Auch der mobile Kräutergarten zieht sich lieber die Decke über die Ohren und schläft noch eine Runde.


Doch im Wald gibt es feine, kleine Sonneninseln, 


die einladen, im grünen Blättermeer zu schwimmen. 


Verzaubert, zartes Buchenblättergrün, dessen Stimmung sich kaum richtig wiedergeben läßt - glücklich macht. Ich schicke meine Baumfreunde zu Ghislana, die sie auf ihrem Blog  Jahreszeitenbriefe sammelt.


  Im Haus weigern sich Hasen und Hennen standhaft, ihr Osterquartier zu verlassen. So sitzen sie noch ein wenig im Esszimmer herum und erzählen sich Frühlingsgeschichten.  


Zarte Bellies stehen in der Vase daneben und hören zu. Träumen von Wiesen und Feldern und zarten Pfötchen, die manchmal über sie hinweg laufen. 
Von Bienentänzen  und Maikäferlachen 


und Frühlingsgedichten - wie das von Eduard Mörike, das mir Charlotte geschickt hat.
 Den Frühlingsreigen sammelt Michaela auf ihrem Blog Müllerinart.


Ihr blumenbunte I ist angekommen. Zartes Grün auch hier, auf dem kleine Blumen tanzen und erste Blüten. Vielen Dank, liebe Charlotte! Dein Frühlingsdruck ist wunderschön, so wie der fein gearbeitete Umschlag und das Gedicht von Mörike dazu. 


Und so schließt sich der April. Schon bald tanzen wir in den Mai. Mit neuen Blumen und neuen Gedichten und der Freude am Leben.

Habt es fein, Ihr Lieben! Und - habt viel Freude


Eure Erika


Samstag, 18. April 2015

Frau Fischer

geistert immer noch in meinen Gedanken herum. Mittlerweile ist sie auch ganz real als Puppe in mein Dachkämmerchen eingezogen. 


Ich hatte Lust, wieder eine Puppe zu arbeiten und musste feststellen, dass es mir schwer fiel. Der Stoff war nicht so, wie ich es gehofft hatte, der Schnitt war improvisiert, und auch die Wolle, die ich zum Füllen des Puppenkörpers nehme, macht unschöne Dellen. Und so weiter, und so weiter. Sicher kennt Ihr das, wenn das Ergebnis nicht mit Eurer Vorstellung übereinstimmt. Da hilft nur eines, dran bleiben, weiter machen. Ein fester Vorsatz für die neue Woche.


So sitzt sie in ihrer einfachen Fischerhütte und blättert in einem hübschen Inselbuch, in dem ihre Geschichte geschrieben steht. Doch sie verrät mit keiner Miene, ob sie das was sie liest auch versteht :) 


In dem Märchen ist ja die Rede davon, dass sie und ihr Mann in einem Pisspott zu Hause seien. Das finde ich wenig charmant, auch wenn die Abbildung in dem Buch genau so einen Pott zeigt. Ich bin davon ausgegangen, dass die Bezeichnung "Pisspott" vielleicht für eine einfache Behausung steht. Nun zweifle ich und bitte um Eure Hilfe. Gibt es im Plattdeutschen die Bezeichnung Pisspott im Zusammenhang mit einem Haus? Für Eure Anregungen wäre ich dankbar.


* * * * *

Für Michaelas fabelhaften Mustermittwoch hier habe ich blaue Tupfen und Punkte und Fische, die ich mit Aquarellfarben in mein Journal gemalt habe, vermustert.



Einmal das eher geometrisch anmutende Punktmuster: 


Und einmal Fische und Punkte und Wolken, die am Ende etwas zerzaust aussehen, mich an eine Reptilienhaut erinnern.


* * * * *

Auch für die gleichfalls fabelhafte Welt der Frühling mail art von Michaela und Tabea ist diese Woche "Nachschub" gekommen. 


Das blumige L, das Sylvia von lusyls-kreativseite gestaltet hat, reiht sich herrlich ein, in den fröhlichen Reigen, der einmal Frühling sein wird und verschönt ein Regal. 
Ich schicke Dir ein herzliches Dankeschön, liebe Sylvia!

 

 Bitte schaut bei Michaela vorbei, um mehr von diesem kreativen und buntem Frühlingsevent zu  sehen: 




Ich wünsche uns allen ein schönes Wochenende, ohne Wind und andere Wetterkapriolen. Laßt Euch nicht wegpusten -

 und habt es fein !

Eure Erika










Sonntag, 12. April 2015

Es bleibt bei den Fischen

die heute die Geschichte von "Von den Fischer un siine Fru" (Von dem Fischer und seiner Fau) erzählen. Ihr kennt sicher das Märchen von dem Fischer, der einen Butt fing und ihn wieder frei ließ. Und von seiner Frau Ilsebill, die so gerne mehr vom Leben wollte als das, was sie hatte ...





Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
myne Fru de Ilsebill
will nich so, as ik wol will.


Einen solchen magischen Fisch wünsche ich mir auch hin und wieder. Und keine Frage, würde ich nicht so maßlos sein, wie des Fischers Frau ... oder doch?
Der Fisch heute ist für Susi´s und Valerie´s Art Journal Journey, deren Thema in diesem Monat Lieblingssprüche und -zitate ist.


Art Journal Journey

Einen weiteren Liebling im Frühlingsalphabet habe ich von Heidi, von meinsonnentagebuch.blogspot.de/erhalten. Ihr zauberhaftes Frühlings-H machte meine Woche schön! Vielen Dank, liebe Heidi, Dein H und das Kuvert sind so herrlich gestaltet, dass ich mich doch auch mal an diese Technik wagen möchte.




Für des Frühlings Worte hat Michaela ihre Netze ausgeworfen und sammelt sie im Müllerschen Fischteich. 
www.muellerinart.blogspot.de
Ich gehe weiter fischen, will Sonnenstrahlen-Fische fangen, weiter an der Puppe Ilsebill arbeiten. Gestern Abend war es bis weit nach 20.00 Uhr hell und ich habe mich gefreut, die Zeit nähend unter dem Dach  verbringen zu können.


Habt eine schöne Woche, mit all den schönen Dingen, die Ihr im Frühling liebt.


Habt es fein!

Eure Erika 



PS: Hier kopiere ich noch das ganze Märchen von dem Fischer und seiner Frau rein. Gefunden habe ich es auf Wikipedia. Es kommt aus dem Pommerschen und wurde erstmal von Philipp Otto Runge niedergeschrieben. Die Gebrüder Grimm haben es dann in ihre Sammlung der Kinder- und Hausmärchen aufgenommen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.


Plattdeutsche Version von 1812


Von den Fischer und siine Fru.

Daar was mal eens een Fischer un siine Fru, de waanten tosamen in’n Pispott, dicht an de See – un de Fischer ging alle Dage hen un angelt, un ging he hen lange Tid. Daar satt he eens an de See bi de Angel un sach in dat blanke Water, un he sach ümmer na de Angel – daar ging de Angel to Grun’n, deep unner, un as he se heruttreckt so haalt he eenen groten Butt herut – de Butt sed’ to em: „ick bidd di, dat du mi lewen lettst, ick bin keen rechte Butt, ick bin een verwünscht’ Prins, sett mi wedder in dat Water un laat mi swemmen“ – Nu, sed’ de Mann, du bruukst nich so veele Woord’ to maken, eenen Butt, de spreken kan, hadd ick doch woll swemmen laten. Daar sett’t he en wedder in dat Water, un de Butt ging fuurts weg to Grun’n un leet eenen langen Stripen Bloot hinne sich.
De Mann averst ging to siine Fru in’n Pispott un vertellt eer, dat he eenen Butt fangen hadd, de hadd to em segt, he weer een verwünscht’ Prins, doon hadd he em wedder swemmen laten. „Hest du di den nix wünscht?“ sed’ de Fru. – „Nee! sed de Mann, wat sull ick mi wünschen?“ – „Ach! sed’ de Fru, dat is doch övel, ümmer in’n Pispott to wanen, dat is so stinkig un dreckig hier, ga du noch hen un wünsch uns ne lütte Hütt!“ den Mann was dat nicht so recht, doch ging he hen na de See, un as he hen kamm, so was de See gans geel un grön, da ging he an dat Water, staan, un sed:

„Mandje! Mandje! Timpe Te!
Buttje! Buttje in de See!
Mine Fru, de Ilsebill,
Will nich so, as ick wol will.“
Daar kam de Butt answemmen un sed’: „na wat will se denn?“ – „Ach! sed’ de Mann, ick hev di doch fangen hätt, nu sed’ mine Fru, ick hadd mi doch wat wünschen sullt, se mag nich meer in Pispott wanen, se wull geern ne Hütt hebben.“ – „Ga man hen, sed de Butt, se is all daar in.“ –
Daar ging de Mann hen, und siine Fru stund in eene Hütt in de Döör, un sed to em: „kumm man herin; sü, nu is dat doch veel beter!“ Un daar was eene Stuwe un Kamer un eene Köck daar in, un da achter was een lütte Gaarn mit allerhand Grönigkeiten un een Hoff, da weeren Höner und Aanten. „Ach, sed de Mann, nu willn wi vergnögt lewen“ – „Ja, sed de Fru, wi willnt verjöken.“
So ging dat nu wol een acht oder veertein Daag, daar sed’ de Fru: „Mann! de Hütt wart mi to eng, de Hoff un Gaarn is to lütt, ick will in een grot steenern Slott wanen; ga hen tum Butt, he sall uns een Slott schaffen.“ – „Ach Fru, sed de Mann, de Butt hett uns erst de Hütt gewen, ick mag nu nich all wedder kamen, den Butt mügt et verdreeten.“ – „I watt, sed de Fru, he kann dat recht  good, un deet dat geern, ga du man hen!“ Daar ging der Mann hen un siin Hart was em so swar; as he awerst bi de See kam, was dat Water gans vigelett un grag un dunkelblag, doch was’t noch still, dar ging he staan un sed:
„Mandje! Mandje! Timpe Te!
Buttje, Buttje in de See!
Mine Fru, de Ilsebill,
Will nich so, as ick wol will.“
„Na! wat will se denn?“ sed de Butt. – „Ach, sed de Mann, gans bedrövd, mine Fru will in een stenern Slott wanen.“ – „Ga man hen, se steit vör de Döör“ sed de Butt.
Daar ging de Mann hen un siine Fru stund vör eenen groten Pallast. „Sü Mann, sed se, wat is dat nu schön!“ Mit des gingen se tosamen herin, daar weeren so veel Bedeenters, un de Wände weeren all blank, un goldne Stööl un Dische weeren in de Stuw, un achter dat Slott was een Gaarn un Holt, woll eene halve Miil lang, daar in weren Hirsche, Reeh un Hasen, un up den Hoff Köh- un Peerdställ. „Ach! sed de Mann, nu willn wi ook in dat schöne Slott bliwen, un tofreden sin!“ – „Dat willn wi uns bedenken, sed de Fru, un willn’t beschlapen.“ Mit des gingen se to Bed. Denn annern Morgen waakt de Fru up, dat was all Dag: da stödd’ se den Mann mit den Ellbagen in de Siid, un sed: „Mann stah up, wi möten König warden över all dat Land.“ – „Ach! Fru, sed de Mann, wat wulln wi König warden, ick mag nich König sin;“ na denn will ick König sin. – „Ach! Fru, sed de Mann, wo kannst du König sin, de Butt mügt dat nich doon“ – „Mann, sed de Fru, ga stracks hen, ick möt König sin.“ Daar ging de Mann un was gans bedrövd, dat sin Fru König warden wull. Un as he an de See kamm, was se all gans swartgrag un dat Water geert so van unner up. Daar ging he staan un sed:
„Mandje! Mandje! Timpe Te!
Buttje, Buttje in de See!
Mine Fru, de Ilsebill,
Will nich so, as ick wol will.“
„Na wat will se denn?“ sed de Butt. – „Ach! sed de Mann, mine Fru will König warden“ – „Ga man hen, se is’t all,“ sed de Butt.
Daar ging de Mann hen, un as he na den Palast kamm, da weren daar so veele Soldaten un Pauken un Trumpeten, un siine Fru satt up eenen hogen Troon van Gold un Demant un had eene grote goldne Kroon up un up beiden Siiden bi eer daar stunden sös Jumfern,  ümmer eene eenen Kops lütjer as de annre. „Ach, sed de Mann, bist du nu König?“ – „Ja, sed se, ick bin König.“ Un as he eer so ne Wile anseen had, so sed he: „ach Fru! wat lett dat schön, wenn du König bist, nu willn wi ook nich meer wünschen.“ – „Nee Mann, sed se, mi duurt dat all to lang, ick kan dat nich meer uthollen, König bin ick, nu möt ick ook Kaiser warden!“ – „Ach! Fru, sed de Mann, wat wullst du Kaiser warden?“ – „Mann, sed se, ga tum Butt, ick wull Kaiser sin“ – „Ach Fru, sed de Mann, Kaiser kan he nich maken, ick mag den Butt dat nicht seggen.“ – „Ich bin König, sed de Fru, un du bist min Mann, ga gliik hen!“ Da ging de Mann weg, un as he so ging, dacht he: „dit geit un geit nicht good, Kaiser is to utverschamt, de Butt ward am Ende möde.“ Mit des kamm he an de See, dat Water was gans swart un dick, un et ging so een Keekwind äver hen, dat dat sik so köret; daar ging he staan un sed:
„Mandje! Mandje! Timpe Te!
Buttje, Buttje in de See!
Mine Fru, de Ilsebill,
Will nich so, as ick wol will.“
„Na wat will se denn?“ sed de Butt. – „Ach sed he, min Fru will Kaiser warden.“ – „Ga man hen, sed de Butt, se is’t all.“ Daar ging de Mann hen, un as he daarkamm, so satt siine Fru up eenen seer hogen Troon, de was van een Stück Gold, un had eene grote Kroon up, de was wol twee Ellen hoch, bi eer up de Siiden dar stunnen de Trabanten, ümmer een lüttjer as de anner, von den allergrötsten Risen, bett to den lüttsten Dwark, de was man so lang, as miin lüttje Finger. Vor eer dar stunden so veele Fürsten un Graven, da ging de Mann unner staan, un sed: „Fru! bist du nu Kaiser?“ – „Ga, sed se, ick bin Kaiser.“ – „Ach! sed de Mann, un sach se so recht an, Fru wat lett dat schön, wenn du Kaiser bist.“ – „Mann, sed se, wat steist du daar, ick bin nu Kaiser, nu will ick äwerst ook Papst warden.“ – „Ach! Fru, sed de Mann, wat wist du Pabst warden, Pabst is man eenmal in de Christenheit.“ – „Mann, sed se, ick möt hüüt noch Pabst warden.“ – „Ne Fru, sed he, to Pabst kan de Butt nich maaken, dat geit nich good.“ – „Mann, wat Snak, kan he Kaiser maken, kan he ook Pabst maken, ga fuurts hen!“ Daar ging de Mann hen, un em was gans flau, dee Knee un de Waden flakkerten em, un buten ging de Wind, un dat Water was, as kaakt dat, de Schep schoten in de Noot un dansten un sprungen up de Bülgen, doch was de Himmel in de Midde noch so’n beeten blag,  awerst an de Siden, daar toog dat so recht rood up as een swaar Gewitter. Dar ging he recht vörzufft staan un sed:
„Mandje! Mandje! Timpe Te!
Buttje, Buttje in de See!
Mine Fru, de Ilsebill,
Will nich so, as ick wol will.“
„Na, wat will se denn?“ sed de Butt. – „Ach! sed de Mann, miin Fru will Pabst warden.“ – „Ga man hen, sed de Butt, se is’t all.“
Daar ging he hen, un as he daar kamm, satt sine Fru up eenen Tron, de was twee Mil’ hoch, un had dree groote Kroonen up, un um eer da was so veel van geistlike Staat, un up de Siden bi eer, daar stunden twee Reegen Lichter, dat grötste so dick un groot as de aller grötste Torm, bet to dat alle lüttste Köten-Licht[3]. „Fru, sed de Mann, un sach se so recht an, bist du nu Pabst?“ – „Ja, sed se, ick bin Pabst!“ – „Ach! Fru, sed de Mann, wat lett dat schön, wenn du Pabst bist; Fru, nu wes tofreden, nu du Pabst bist, kanst du nix meer warden.“ – „Dat will ick mi bedenken, sed de Fru, daar gingen see beede so Bed, awerst se was nich tofreden un de Girigkeit leet eer nich slapen, se dacht ümmer, wat se noch wol warden wull. Mit des ging de Sünn up; ha, dacht se, as se se ut den Finster so herup kamen  sach, kann ick nich ook de Sünn upgaan laten?“ daar wurd se recht so grimmig, un stödd eeren Mann an: „Mann ga hen tum Butt, ick will warden, as de lewe Gott!“ de Mann was noch meist im Slaap, averst he verschrack sich so, dat he ut den Bed feel. „Ach! Fru, sed he, gaa in di un bliw Pabst.“ – „Ne, sed de Fru, un reet sich dat Liivken up, ick bin nich ruhig, un kan dat nich uthollen, wenn ick de Sünn un de Maan upgaan see, un kan se nich ook upgaan laten, ick möt warden, as de lewe Gott!“ – „Ach Fru, sed de Mann, dat kan de Butt nich, Kaiser un Pabst kan he maken, awerst dat kan he nich.“ – „Mann, sed se, un sach so recht gräsig ut, ick will warden as de lewe Gott, gaa gliik hen to’m Butt.“
Dat fuur den Mann so dörch de Gleder, dat he bewt vör Angst; buten awer ging de Storm, dat alle Böme un Felsen umweigten un de Himmel was gans swart, un dat dunnert un blitzt; daar sach man in de See so swarte hoge Bülgen as Barg’ un hadden baben all eene witte Kroon von Schuum up, da sed he:
„Mandje! Mandje! Timpe Te!
Buttje, Buttje in de See!
Mine Fru de Ilsebill,
Will nich so, as ick wol will.“
„Na wat will se den?“ sed de But. – „Ach! sed he, se will warden as de leve Gott.“ –  „Gah man hen, se sitt all wedder in’n Pißpott.“ Daar sitten se noch hüt un dissen Dag.




Donnerstag, 9. April 2015

Das Ü vom Frühling


erreichte mich in der letzten Woche und ich freue mich, es heute zu präsentieren:



Fröhliche Farben, schwungvoll in Szene gesetzt, so hat es Gerdi von lost-im-papierladen.blogspot.de/ auf die Reise geschickt. Ich schicke ein ganz herzliches Dankeschön zu Dir, liebe Gerdi, in den "Paperladen". Ich habe mich sehr gefreut!

Das "Ü" ist Teil der Frühlingspost Mail Art, über die ich schon berichtet habe. Michaela sammelt sie auf ihrem Blog muellerinart.blogspot.de






Freitag, 3. April 2015

Weil ...

mir Fischers Fritzeline noch immer im Kopf herum spukt, gibt es ein neues Aquarell mit ihr.


Weil - heute endlich wieder die Sonne scheint - auch wenn wir am Mittag noch im Regen im Wald unterwegs waren, habe ich endlich meine Vögel fliegen lassen.


Und weil die Dinge nicht immer so sind, wie sie scheinen, ist in meinem Schatzkästchen heute der Fuchs als Hochstapler unterwegs. 

Hochstapler

Die Wachteln ließ er laufen, sie schienen ihm gar zu filigran. Den kleinen Eierchen jedoch mochte er nicht widerstehen :)



Ganz klar, Ostern steht mit einem Fuß in der Tür, und ist somit verantwortlich für diese Frühlingsimpressionen. Wir haben bunten Osterputz veranstaltet, Brot gebacken und Ostereier gefärbt - nun werden wir ganz entspannt ins Fest gehen, mit lieben Gästen und sicherlich auch schönem Wetter.

Habt Ihr schöne Dinge geplant und Vorbereitungen getroffen? Gebacken und gefärbt?
Ich wünsche Euch allen noch friedliche und schöne Zeiten für Eure Vorbereitungen und natürlich von Herzen ein wunderschönes und buntes Osterfest!

Habt es fein und seid herzlich gegrüßt, aus dem Blauen Haus - von

Eurer Erika