Sonntag, 24. März 2024

Der März

brachte nicht nur den Frühling mit Hagel, Regen und Sturm in unser kleines Dorf. Er  brachte und bringt mir viel Lesestoff, über den ich berichten möchte. Zu meinem momentanen Lieblingslesestoff "Japan" sind wieder einige Bücher angekommen und leider nur zum Teil gelesen.

So z.B. ein weiteres Buch von Lesley Downer, "Die Tochter des Samurai", das nun gelesen im Regal steht. Es ist eine Geschichte um die Liebe (was sonst), die im Japan der 1880er Jahre spielt. Ich mag die Gründlichkeit, mit der die Autorin recherchiert und wie sie ihr Wissen in ihren Geschichten verwebt. Das Buch hat trotzdem keine Schwere und lässt sich zur Entspannung wunderbar lesen.

Milena Michiko Flasar hat ein Buch über Herrn Katō geschrieben. Der Titel: "Herr  Katō spielt Familie". Es ist ein ein schmales Buch, das ich an einem Tag gelesen habe. Das Thema klang zunächst vielversprechend aber ich wurde mit der Sprache, die die Autorin benutzt, nicht warm. Auch, dass der Protagonist und seine - frisch im Rentnerdasein etablierten Zustände, so raumgreifend waren, hat mir nicht gefallen. Vielleicht war es zu viel Realität in der Gegenwart oder einfach die Tatsache, dass mich patriarchale "Alte-Männerleben" per se nicht mehr interessieren. 



Von Volha Hapeyeva haben mich ihre Gedichte wieder begeistert. In "Trapezherz" finde ich wieder so schöne Gedankenbilder, die mich faszinieren, die ich aufschreiben und jeden Tag lesen möchte. Im Klappentext heißt es: "Das Trapezherz schlägt sanft und sensibel, leise und laut, einfühlsam und wütend, komisch und ernst (...) im Wechselspiel bilden die Gedichte alle Facetten unserer Lebenswirklichkeit ab ...". 




Von der Belarussin Volha Hapeyeva ist auch ein in 2022 ausgezeichneter Essay erschienen,  den ich sehr gerne gelesen habe. (WORTMELDUNGEN Ulrike Crespo Literaturpreis für kritische Kurzttexte 2022.)
"Die Verteidigung der Poesie in Zeiten andauernden Exils" ist ein sperriger Titel, der der wunderbaren Sprache der Autorin nicht gerecht wird. Volha erzählt von ihrer Liebe zur und ihrem Leben mit Sprache. Wie denkt und wie erlebt eine Autorin Sprache und Heimat im Exil? Dazu zwei kurze Zeilen:

" ...Schiffe vor Anker, Autos auf Parkplätzen,
aber ich bin diejenige, die kein Zuhause hat ..."




Auch heute herrschen Draußen Temperaturen wie in einem Kühlschrank. Für den Straßengarten hatte ich Rindenmulch gekauft, der aber noch auf seine Verteilung wartet. Der vor einigen Jahren gepflanzte Pflaumenbaum blüht herrlich, obwohl es nass und kalt ist. Die Kirschblüte wird warten müssen. Im Süden Japans soll sie bereits begonnen haben und sicherlich ist es eine große Freude, zwischen blühenden Bäumen, bei hoffentlich milden Temperaturen zu flanieren. Sie zu bestaunen und die Seele mit ihrem Liebreiz zu aufzufüllen.