bin ich,
wenn ich durch den Garten gehe und die Blüten sehe,
wenn ich durch den Garten gehe und die Blüten sehe,
auf die ich im Winter so sehr gehofft habe.
Schon wieder im Verblühen begriffen, erzählen sie mir von Abschied und Veränderung. Und ich komme nicht umhin, Vergleiche zu ziehen.
Zwischen der Rose und mir. Und lese mit leisem Wohlbehagen, dass ich mit diesen Gedanken nicht alleine bin.
Hinundher
Ich möchte gern älter werden.
(In Wahrheit will ich es nicht)
Ich möchte gern weise werden.
(Dann leidet mein Gesicht)
Ich möchte mich nicht mehr verlieben.
(Aber Liebe ist schön)
Ich hätte gern besser geschrieben.
(Das hieße von mir absehn)
Ich bin hin und her gerissen.
(Nicht mehr jung und noch nicht alt)
Was nützen mir Weisheit und Wissen.
(Bei Mondschein verloren im Wald)
(Eva Strittmatter, Die geheimen Gedichte)
Gehe zur Pforte und sehe den Sanddorn, der die alte Ulme erobert.
Als gäbe es kein Morgen. Keinen Winter.
Als gäbe es kein Morgen. Keinen Winter.
Weiter zu den Rosen, die treue Gefährten bewachen ...
und entscheide mich für die Freiheit der Wahl.
Für ein Gedicht Eva Strittmatters, das in mir klingt.
Freiheit
Ich kann dich lieben oder hassen-
ganz wie du willst. (Kann dich auch lassen.)
Und du kannst schweigen oder sprechen.
Ganz wie du willst. Daran zerbrechen
werd ich nicht mehr. (Ich kann auch gehn.)
Ganz wie ich will, wird es geschehen.
(Eva Strittmatter)
So schön und so wahr.
Ganz wie ich will, wird es geschehen. Daran werde ich denken.
Morgen, wenn ich wieder zu den Rosen gehe.
***
Gute Nacht.
Schlaft schön und träumt süß.
Eure Erika