Montag, 23. Mai 2016

Maifreuden

Die letzte Puppe im Reigen der Karottenrothaarigen ist Mollie. Sie ist nach einem Schnitt von Mariengold (www.mariengold.net/) gearbeitet und ca. 45 cm groß.


Wie die meisten Puppen mag sie das Fotografieren nicht sonderlich und schaut eher skeptisch meinen Verrenkungen zu, die ich währenddessen  mache. Klar, dass sie sich danach erst mal ausruhen muß, von so viel Bewegung und den neuen Eindrücken. 



 Ein Ölbild auf Holz wurde auch fertig, in dieser Vollmondzeit. Es ist die  Mondgöttin und auch sie kam zum Fototermin mit in den Garten.  


Ich genieße sehr die Zeit, die ich nun Draußen sein kann. Ich laufe und schaue gerne mit der Maus zusammen in Mutter Natur. Versuche alle Kräutlein zu bestimmen, die uns begegnen - und deren "Wirken" zu erinnern. 





Wiesenkerbel fühlt sich auch im lichten Wald wohl.


Beeindruckende Himmel, die sich im Teichwasser spiegeln



und Weißdorn am Ufer.


Dazu passt für mich die Lektüre von Wolf-Dieter Storl (http://www.storl.de/). "Die alte Göttin und ihre Pflanzen" ist ein handliches Buch mit schönen Illustrationen. Es ist für mich gerade sehr stimmig, die feinen Plaudereien des Herrn Storl zu lesen und zu lernen, bzw. zu erinnern.  




Wieder Zuhause, laufe ich zwischendurch immer wieder in den Garten und mache Fotos, wie hier von den Regenperlen, die das nächtliche Gewitter gebracht hat.


Es heißt ja, Tränen seien die heimlichen Tränen der Fische (Tierkreis). Vielleicht mag ich sie deshalb so gerne.





Und immer wieder begegnet mir die "gewöhnliche" Akelei, die mir so viel Freude macht. Sie findet überall im Garten ihren Platz und sät sich munter immer wieder selber aus. Die Akelei ist nicht nur giftig, in einem Pflanzenbestimmungsportal fand ich folgende Information: 
pflanzen-deutschland.de/Aquilegia_vulgaris.html

Ich wünsche Euch schöne Maitage. Es sind diese, von denen wir im Winter zehren und die wir uns herbei wünschen...

Habt es fein!











Sonntag, 15. Mai 2016

Ein Maiabend

in meinem Garten, zeigt die ganze Pracht und das Wunder des Frühlings.


Die Birnenquitte von deren Früchten ich im letzten Jahr wunderbares Mus eingekocht habe, blüht dieses Jahr weiß und verspricht wieder reiche Ernte. 




Die Fliederblüten des noch jungen Strauches duften unvergleichlich 
und erinnern mich an den Garten meiner Eltern.


Die kleine Topfpararde mit Akelei und Schopflavendel im Schatten.



Ein Schattenbeet in dem u.a. Knoblauchrauke, Akelei, Polstephlox, Brennnessel, Vergißmeinicht und Frauenmantel auf Sonne warten.  



Der Straßengarten mit Südausrichtung in der Abendsonne. 


Hier stand einst eine alte Zeder, die Opfer eines Wintersturmes wurde. Sie fehlt mir noch immer, auch wenn ich oft bedauert habe, dass in ihrem Schatten so wenig wachsen konnte. Die jungen Obstbäume haben noch nicht das Format, um die Lücke zu füllen.


Die Kletterrose, die ihre Triebe einst in die Zeder geschwungen hat, wächst nun nah am Haus und schickt ihre Ranken in Richtung Himmel.






Der wilde Wein hat seine Blätter scheinbar über Nacht wachsen lassen. Bald wird der Nektar der kleinen Blüten Bienen, Wespen und Hummeln  anlocken.



* * * * *



Währenddessen habe ich im Haus gemalt. Das Bild ist noch nicht fertig und es scheint keine Eile zu haben. Das ist schön. So steht es auf meinem Schreibtisch und wir plaudern ein wenig über die weitere Gestaltung. 


Und ich habe ihr einen Brief vorgelesen, den ich hier gefunden habe: 





Brief einer älteren Dame. 


Was sie anders machen würde, wäre sie noch einmal jung.



Könnte ich mein Leben nochmals leben, dann würde ich das nächste Mal riskieren, mehr Fehler zu machen. Ich würde mich entspannen, lockerer und humorvoller sein als dieses Mal. Ich kenne nur sehr wenige Dinge, die ich ernst nehmen würde.
Ich würde mehr verreisen. Und ein bisschen verrückter sein. Ich würde mehr Berge erklimmen, mehr Flüsse durchschwimmen und mir mehr Sonnenuntergänge anschauen. Ich würde mehr spazieren gehen und mir alles besser anschauen. Ich würde öfter ein Eis essen und weniger Bohnen.
Ich hätte mehr echte Schwierigkeiten als eingebildete. Müsste ich es noch einmal machen, ich würde einfach versuchen, immer nur einen Augenblick nach dem anderen zu leben, anstatt jeden Tag schon viele Jahre im Voraus.
Könnte ich noch einmal von vorne anfangen, würde ich viel herumkommen, viele Dinge tun und mit sehr wenig Gepäck reisen. Könnte ich mein Leben nochmals leben, würde ich im Frühjahr früher und im Herbst länger barfuß gehen. Und ich würde öfter die Schule schwänzen.
Ich würde mir nicht so hohe Stellungen erarbeiten, es sei denn ich käme zufällig daran. Auf dem Rummelplatz würde ich viel mehr Fahrten machen, und ich würde mehr Gänseblümchen pflücken.“


Autorin: Nadine Stair, 86



Eine Ode an das Leben. Eine kleine Erinnerung daran, 
wie kurz und kostbar unser Leben ist. 

Habt eine schöne, eine kostbare Zeit. 
Mit sonnigen Maiabenden und wunderfeinen Augenblicken.

Eure Erika 














Sonntag, 1. Mai 2016

Hamburg im Regen

macht einen Besuch im Bucerius Kunst Forum sehr verlockend. Picasso und Fenster, das schien vielversprechend. Die Ausstellung "Fenster zur Welt" stand schon eine Weile auf meiner Wunschliste.





Vor gut einem Jahr hatte mir eine Miro-Ausstellung hier sehr gut gefallen. Das Thema "Malerei als Poesie" war fein und inspirierend umgesetzt. Ähnliches hatte ich mir zum Thema Fenster und Picasso  erhofft. Dem war leider nicht so und ich verließ die Ausstellung schon nach kurzer Zeit und wanderte durch die regennasse Stadt.


Ich landete in der Hauptkirche St. Petri, dem ältesten Ort Hamburgs. 
(So heißt es.)


Hier ist eine Installation zu sehen, die "Ein Ort für mich" sein soll. Eine Einladung zum Innehalten im Alltag, zur Ruhe kommen und den Quellen unserer Kraft nachzuspüren.


Den Regentag hinter mir lassend, war ich froh, wieder in mein Dorf zurück fahren zu können. Den Vögeln zu lauschen und die Sonne zu genießen.


Lasse Revue passieren, freue mich am Nachspüren des Tages und dem kleinen Buch "Pablo Picasso" aus der Reihe "Junge Kunst", von Klinkhardt & Biermann.


Finde ein Zitat Picassos, dass mir mehr als einen Gedanken wert scheint:


"Wir wissen alle, daß Kunst nicht Wahrheit ist. Kunst ist eine Lüge, die uns die Wahrheit begreifen lehrt, wenigstens die Wahrheit, die wir als Menschen begreifen können. Der Künstler muß wissen, auf welche Art er die anderen von der Wahrhaftigkeit seiner Lügen überzeugen kann." 
(PabloPicasso, 1923)