Blau machen

Die letzten Tage waren geprägt von Gartenarbeit

 

und Haushaltsdingen. Gestern machte ich BLAU und sah im Fernsehen 

eine Dokumentation über den Jakobsweg.

 

Mir fiel dazu Hildegard von Bingen ein, eine Heilige und

Mystikerin, die ich verehre.
 

  

 

 

So setzte ich mich an den Tisch und hier ist meine Interpretation.

 

Ihr Gewand ist tiefblau, fast schwarz und sie hält ein Buch in der

 

Hand. Vielleicht eines der vielen Bücher, die sie geschrieben hat.

 

 

 

 

Heute wünschte ich mir ein anderes BLAU und der Kontrast scheint

 

"perfekt". Meine melancholische Frau mit dem blauen Hut ist einem

 

Gemälde von Amadeo Modigliano nachempfunden.

 

 

 

Ich widme ihr ein Gedicht der Kaiserin Me Fe:

 

Verschmähte Perlen

 

Du sendest Schätze mich zu schmücken!

 

Den Spiegel hab ich längst nicht angeblickt.

 

Seit ich entfernt von Deinen Blicken,

 

weiß ich nicht mehr was ziert und schmückt.  * * *

 

 

Für die neue Woche wünsche ich Euch - anders als im Gedicht

 

der Kaiserin Me Fe - Schmuck und Perlen im Überfluß! So, wie

 

der Mai es uns gerade vormacht. Üppige Blüten, frische grüne

 

Blätter und das Versprechen auf einen schönen Sommer.

 

Herzliche Grüße aus dem Blauen Haus schickt Euch

 

 

Eure Erika

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

* * *  Me Fe (8. Jahrhundert) war die Lieblingsgemahlin des chinesischen Kaisers Hsüan-dsung, die durch eine Rivalin verdrängt wurde. Der Kaiser schickte ihr später aus schlechtem Gewissen einen ganzen Sack voll Perlen. Me Fe schickte die Perlen mit diesem Gedicht zurück.

Aus dem Chinesischen von Johann Wolfgang Goehte.

(Quelle: Das Kopfkissenbuch der Liebe, Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg)