da scheint alles grau. Es regnet, nicht nur der Himmel ist grau, und von der Farbenpracht des Goldenen Herbstes ist nichts zu sehen oder zu spüren. Dann ist es Zeit für einen Bummel durch Lüneburg.
Zeit für das Rot der Klinker, die Herbstfarben der Gehwege, das Moosgrün an Wänden und Dächern. Farben einer Stadt.
Mein Weg führt mich zu St. Nicolai, im Wasserviertel der Lüneburger Innenstadt. Fast versteckt, hinter anderen Häusern, fällt mir im Winter stets ihr beleuchteter Kirchturm auf.
Auch heute entdecke ich Lichter, die von Draußen nicht sichtbar waren.
Die Lampen im Kirchenschiff leuchten freundlich und führen den Blick hinauf,
zum Sternengewölbe mit den achtzackigen Sternen.
Achtsam laufe ich auf uralten Mustern
die hinführen zu einem besonderen Raum.
Den Raum der Stille, in der Krypta.
Ich laufe weiter durch enge Gassen
vorbei an Lüneburgs größtem Platz, dem Sande. Und weil heute Zeit für Kirchen zu sein scheint,
weiter zur Kirche St. Johannis, die sich mit einem Luthertor schmückt.
Vom Bahnhof kommend, war sie mir einst ein Gruß zu jedem Arbeitstag.
Ich mache einen Abstecher an die Ilmenau, Lüneburgs Fluß -
und bin verzaubert, von der Idylle, die sich inmitten der Stadt einfach so der Betrachterin öffnet.
Im Ostpreussischen Landesmuseum findet ein Museumsmarkt statt. Die Adventszeit ist nahe und überall finden Märkte statt. Diesen besuche ich heute gerne.
Lasse mich finden von zwei antiquarischen Büchern zum Thema Pommern, der Heimat meiner Mutter. Auch kaufe ich warme, handgestrickte Socken für kalte Herbsttage.
Wieder Zuhause begrüßt mich der herbstliche Garten und ich bin froh,
über die warmen Socken, die ich gekauft habe und die nun zusammen mit den neuen Büchern auf meinem Nachttisch liegen.