Sonntag, 24. April 2016

Impressionen von Bewegung und Stille

Während der Frühling draußen sein Füllhorn ausschüttet, ist es drinnen  ruhig. 
Das Yin zum äußeren Frühlingsrauschen ist nachdenklich und still. 

"Gelandet "  Öl und Kreide auf Holz
So wie die Ahnfrauen und -männer scheinbar reglos auf Zeitreise sind.
Der Gegensatz von laut und leise, brausend und bedächtig könnte größer nicht sein.

In diese Zeit passte gut eine Wildkräuterwanderung, die die Familienbildungsstätte Lüneburg angeboten hatte. Wir liefen in teilweise strömenden Regen durch Mutter Natur und erfreuten uns an ihren Wundern.



Diese Schlehensträucher stehen noch ganz am Anfang ihrer Blüte. So klein und filigran boten sie einen beeindruckenden Kontrast zur rauen Umgebung. Neben ihrer Heilwirkung habe ich bei wikipedia.org/wiki/Schlehdorn  u.a. folgendes gefunden:


Die Schlehe zählte früher zu den Pflanzen, mit deren Hilfe sich Ernte und Wetter vorhersagen ließen. So wurden die Tage, die zwischen dem Erblühen der Schlehe und dem 23. April – dem Georgi-Tag – lagen, gezählt, um den genauen Erntetermin der Getreideernte um den Jakobi-Tag (25. Juli) zu bestimmen. Ein gehäuftes Auftreten von Schlehen bedeutete einen besonders strengen Winter, so der Volksglaube.
Dem dornenreichen Gehölz wurde auch eine starke Schutzwirkung gegen Hexen zugeschrieben. Deshalb wurden Weiden und Höfe oftmals mit Schlehen umpflanzt.

Zahlreiche Legenden befassen sich mit dem frühblühenden, auffällig reinweißen Blütenschmuck der Schlehe. In Posen wird berichtet, dass der Kreuzdorn der Schlehe unterstellte, ihre Zweige für die Dornenkrone Jesu bereitgestellt zu haben. Um die Unschuld der Schlehe zu offenbaren, schüttete Gott des Nachts unzählige weiße Blüten über dem Strauch aus ...

Heute, eine Woche später, ist der Frühling weiter, auch der Garten grüner. Vor allen Dingen sind es Giersch und Brennessel, die mich an meine guten Vorsätze erinnern. Sammeln und trocknen der Kräuter für Tee und Teller. 



Neben einigen anderen Sträuchern, pflanze ich dieses Jahr einen weiteren Holunder, und (Beeren)Sträucher. (Haselnuß für das Dinkelbrot, Stachelbeere und Johannisbeeren für Tee und Kompott.) 



Auch ein weiteres Insektenzuhause wird noch aufgehängt. 


* * * * * 

Auf meinem Weg vom Parkhaus in Richtung Lüneburger Innenstadt (ist zugleich mittelalterliche Altstadt), laufe ich gerne in der Waagestraße, am Rathauskomplex der alten Salzstadt entlang. 


 Im geschützten Innenhof ist der Frühling stets ein paar Tage früher als bei uns im Dorf zu bestaunen. Es ist eine schöne Einstimmun auf das geschäftig bunte Treiben in den Fußgängerzonen.


Reizvolle Mauerdurchbrüche gestatten romantische Eindrücke, die zu jeder Jahreszeit schön sind. 



So bleibe ich weiter beim Suchen und Finden des Schönen.
Laut und leise, Drinnen und Draußen.

Eure Erika