Donnerstag, 22. Oktober 2015

Milli

heißt die Neue. Sie ist meine zweite selbst genähte Puppe, nach Art der Waldorfpuppen. Weil ich mich nur schwer entscheiden mag, welches der Bilder,
 die ich heute gemacht habe zeigen will, müßt Ihr stark sein. 
Es kommen einige auf Euch zu.


 Milli ist aus Puppentrikot genäht und mit Schafwolle gefüllt. Ihr Kleid ist aus feiner Baumwolle, einem Tilda-Stoff. In die zarten Blüten habe ich mich schon vor einer Weile verliebt, wollte eigentlich Schafe daraus nähen, oder oder ...




Die Jacke habe ich gehäkelt, nur mit den passenden Schuhen klappte es noch nicht. Sie fallen größer aus, als sie sollen und dürfen daher nicht mit aufs Bild.


Milli ist eine zurückhaltende Puppe. Sie steckt ihren Kopf gerne in ein Buch -


 und vergißt ganz, dass sie einen Fototermin mit mir hat. 


Sie hat ein eigenes Köfferchen bekommen und ich bin sicher, dass da noch mehr Lektüre drin steckt. Zeigen wollte sie den Inhalt heute nicht. Sie meinte, dass ich am Wochenende einen Blick riskieren dürfe. 


Ihre Freundin Emmi ist aus der Familie der von Käthe Kruse gefertigten Puppen. Sie ist 38 cm groß. Milli sollte ca. 40 cm groß werden, was aufgrund meiner großzügigen Auslegung des Puppenschnitts nicht gelungen ist, hüstel ... 


Hier kann man die Größenunterschiede noch einmal gut sehen. Die Käthe Kruse-Puppe ist die zweite ihrer Art, die hier eingezogen ist. 
Mein Liebster hat sie mir geschenkt. Sie ist nicht nur hübsch anzuschauen, 
sondern hilft mir beim Puppenmachen.


Ich kann nun einiges besser verstehen, was aus den Schnitten alleine   nicht immer nachvollziehbar war. Z.B. die Dicke der Gliedmaßen oder wie fest sie gestopft ist. Auch die Haare sind ein kniffliges Thema für mich. Es gelingt mir nicht, mich zu beschränken. Irgendwie liebe ich diese dichten Mähnen. Sie sehen herrlich nonkonform aus, drücken Individualität aus.

 * * * * *

An der Staffelei sind diese beiden himmlischen Schwestern entstanden. Ich widme sie meinem Schwesterherz. 




Das Bild entstand in Mischtechnik aus Ölfarben, 
Gel- und Aquarellstiften. 


So danke ich Euch, dass Ihr bis hier durchgehalten habt. Es ist ein "puppenlastiges" Posting, weil es sich deutlich heraus kristallisiert, dass ich das nicht missen möchte, dass hier mein Herz schlägt. 

Ich wünsche Euch schöne Herbsttage! Und eine himmlische Schwester an Eurer Seite. Eine, die mit Euch kreativ ist, mit der Ihr Puppen machen könnt ... 
oder Bilder malen ... oder ... oder ... 


Eure Erika & Milli








Mittwoch, 7. Oktober 2015

Seligkeitsdinge

 nannte Asteid Lindgren Dinge, die uns berühren, uns verzaubern, an die wir uns zu gerne erinnern und die wir leben. In den vergangenen Wochen habe ich über meine  Seligkeitsdinge nachgedacht. Ich habe Bilder gemalt, Worte geschrieben, mich an Blumen berauscht.

Öl auf Holz
 Noch suche ich einen Weg, diese Seligkeitsdinge in einen Rahmen zu geben. Schaue mit Sehnsucht zu den Menschen, die eine Richtung so klar als die ihre definieren können. Wünsche mir, nicht immer hin und her zu pendeln. Und habe doch keine Wahl, es so zu leben, wie es in mir Zeit und Raum fordert. Das ewig gleiche und immer neue "Anerkennen was ist" scheint immerwährend wie das Gras.

Öl auf Leinwand
Ein Seligkeitsding ist der kleine Holzschnitt von Sabine Nier. Gefunden in der Galerie im Kloster, in Riebnitz Damgarten, schaut er nun zusammen mit anderen auf mein Tun am Schreibtisch.


Ein anderes Seligkeitsding sind Puppen. Puppen anschauen, berühren, machen.


So bin ich gerade  bei den Waldorfpuppen gelandet.



Und schaue zu gerne in Karin Neuschütz Buch "Die Waldorfpuppe". Es gehört zu meinen ersten Büchern übers Puppenmachen und ist für mich und für viele andere die Waldorfpuppenbibel schlechthin. Schon ein wenig betagt aber immer noch uneingeschränkt empfehlenswert.


Bin selig über das kreative Chaos, das zum Puppenmachen gehört wie die Henne zum Ei. Und bin auch dankbar für diesen, in meinem Empfinden, herbstlichen Augenschmaus.


Was sind Eure Seligkeitsdinge? 


Was zaubert Euch Lächeln und Freude in Gesicht und Herz? 



Seid herzlich gegrüßt, aus dem Blauen Haus. Und bedankt dafür, 

dass Ihr mir die Treue gehalten habt - und für Euren Besuch.

Habt es fein!



PS: Die Häuser am Meer verlinke ich zu art-journal-journey .