und doch lebendig
In den Vereinigten Staaten flammt die Zensur wie ein kaltes Feuer auf. Schulbehörden streichen Werke, die von Identität, Herkunft, Geschlecht, Haut, Hunger und Herz sprechen. Und mit jeder Entfernung wächst ihr Leuchten. Denn Bücher, die verboten werden, tragen oft das Licht, das die Welt braucht.
Doch wir erinnern uns. Wir Leserinnen, wir Träumer, wir Sammler der Zwischenworte. Wir wissen: Ein verbanntes Buch ist ein Siegel, das sagt: „Hier spricht Wahrheit. Hier liegt Kraft. Hier darfst du dich selbst erkennen.“
Hier seht ihr meine „Schwarze Liste der leuchtenden Bücher“, eine Bibliothek der Unbeugsamen, der Mutigen, Verboten aber Unsterblich.
Hier nur eine kleine, unvollständige Galerie der gefährlichen Bücher – weil sie Menschen wecken:
- "1984" von George Orwell– Weil es zu deutlich mahnt. Weil es zu genau sieht.„In Zeiten universeller Täuschung ist das Aussprechen der Wahrheit ein revolutionärer Akt.“
- "Das Tagebuch der Anne Frank"– Weil ein junges Mädchen nicht schweigen wollte.Und weil ihre Stimme, zart und glasklar, den Hass überdauert.
- "The Handmaid’s Tale" von Margaret Atwood– Ein rotes Gewand, das Angst macht,weil es prophetischer ist, als man zugeben möchte.
- "Harry Potter" von J.K. Rowling– Weil Magie Angst macht – besonders, wenn sie in Kinderhänden liegt.Bücher, die Kinder zum Denken bringen, sind immer ein wenig gefährlich.
- Die Bibel (ja, die Bibel!)– In manchen Ländern, zu manchen Zeiten,weil ihre Worte zu mächtig, zu umdeutbar, zu unkontrollierbar waren.Ein Buch voller Feuer, Licht, und Abgründe.
- "Gender Queer" von Maia Kobabe– Ein visuelles Zeugnis von Identität jenseits der Norm.Zensiert, weil es ausspricht, was viele leben.
- "The Bluest Eye" von Toni Morrison– Weil ein Schwarzes Mädchen sich danach sehnt, gesehen zu werden.Und das Weinen der Welt zu laut ist.
- "All Boys Aren’t Blue" von George M. Johnson– Weil es Jungen zeigt, die weich, stark und queer sein dürfen.
- "Stamped" von Ibram X. Kendi & Jason Reynolds– Eine Chronik des Rassismus, die lieber nicht unterrichtet wird.Denn sie ist zu klar, zu schneidend, zu wach.
- "This Book Is Gay" von Juno Dawson– Ein Liebesbrief an queeres Leben – und gerade deshalb Ziel von Verboten.
- "Looking for Alaska" von John Green– Weil Teenager Fragen stellen. Und Bücher Antworten flüstern.
- "Fun Home" von Alison Bechdel– Ein Haus voller Spiegel, Erinnerungen und Identität.Entfernt, weil es ehrlich ist.
- "Out of Darkness" von Ashley Hope Pérez– Weil es Unrecht benennt, das lieber verschwiegen wird.
- "13 Reasons Why" von Jay Asher– Ein Echo auf die Stimmen, die sonst keiner hört.
Ein leiser Schlussgedanke:
Wenn ein Buch verboten wird,
dann ist es Zeit, es zu lesen.
Nicht aus Trotz –
sondern aus Liebe zur Freiheit, zur Vielfalt, zum Menschen
schlägt ein Herz,
das niemand zum Schweigen bringen kann.