Freitag, 13. Dezember 2024

Sich selbst kennenlernen

Meine Sterne zeigen mir heute ein zwiespältiges Gesicht. Ihr Einfluss zeigt sich darin, dass mir eine Periode ungewöhnlich intensiver Gefühle bevorstehen soll.  Sie kennen auch meine Bedürfnisse und vermitteln mir ihre Botschaft in Form freundlicher Worte. So wird mir mitgeteilt, dass ich heute Morgen das starke Bedürfnis habe, mich selbst kennenzulernen und das Leben weitgehend durch meine Emotionen zu erleben.

Es soll demnach eine Zeit sein, die nicht allzu gut geeignet ist für Arbeiten, die einen klaren und emotionslosen Geisteszustand erfordern. Klarheit und Emotionslosigkeit sind tatsächlich gerade kein großes Thema für mich. Bin ich etwa gefährdet, im täglichen Leben, bei meinem alltäglichen Tun meine Emotionen zu stark mit einzubringen? Und wenn ja, worin liegt diese Gefahr? Warum soll ich nicht einen Gefühlsreichtum erleben, der mich froh stimmt und durch den Tag trägt.

Sind es nicht die positiven Emotionen, die helfen Ärger und Spannungen zu bewältigen? In einer emotional positiven Verfassung habe ich viel stärker die Gewissheit, mit Schwierigkeiten fertig zu werden und mich innerlich stark und sicher zu fühlen. So kann ich eigene Prozesse überdenken, sie bewerten und ihnen - falls nötig, einen anderen Platz auf meiner Prioritätenliste zuweisen.

Und das Wichtigste: Ich müsste kein schlechtes Gewissen haben, gegenüber meinem Engel. Heute Morgen habe ich davon gelesen, über die Engellieder von Rainer Maria Rilke, irgendwo im Netz. Sofort sprang mich mein Gewissen an, wie es denn sein kann, dass ein „armer“ Engel meinetwegen so leiden müsse. Das muss er nicht und das soll er nicht, erklärt meine innere Stimme. Denke an das, was du weiter oben über die Sterne geschrieben hast und ihre Botschaften. Denke an das Leben das besser gelingt, mit positiven Gefühlen und der Kraft die aus diesen wächst.


Ich ließ meinen Engel lange nicht los,
und er verarmte mir in den Armen
und wurde klein, und ich wurde groß:
und auf einmal war ich das Erbarmen,
und er eine zitternde Bitte bloß.

Da hab´ ich ihm seine Himmel gegeben, –
und er ließ mir das Nahe, daraus er entschwand;
er lernte das Schweben, ich lernte das Leben,
und wir haben langsam einander erkannt...

Seit mich mein Engel nicht mehr bewacht,
kann er frei seine Flügel entfalten
und die Stille der Sterne durchspalten, –
denn er muss meiner einsamen Nacht
nicht mehr die ängstlichen Hände halten –
seit mich mein Engel nicht mehr bewacht.

* * * * *

Ich ließ meinen Engel lange nicht los -Engellieder - Rainer Maria Rilke




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