Draußen regiert winterlicher Frost das Land. Es ist eine gute Zeit zum Nachdenken und Schreiben. Und dann doch die Stiefel anziehen um mit Marie einen Spaziergang zu machen. Unterwegs denke ich an die gestrige Tagesmeditation:
"Heute beginne ich damit, mich von allen negativen Gefühlen und Überzeugungen zu lösen, die mit vergangenen Beziehungen zu tun haben".
Das klingt zunächst "harmlos" *. Aber ich bin bereit, die Weisheit dahinter anzunehmen. Wie oft habe ich mich als junger Mensch mit dem Schmerz, der mit Beziehungen einher gehen kann, auseinander gesetzt. Heute ist er Teil meines Lebens. Freundlich beobachtet von mir, gewürdigt, angenommen und transformiert, hat er seinen Schrecken verloren. Es ist nicht alleine das Wissen, darum, dass Affekte vergehen, dass Schmerzen nicht das Ende des eigenen Lebens bedeuten. Es ist vielmehr das Wissen, dass der ruhige Fluß, an dem ich stehe und dessen Wasser an mir vorbeifließen, Frieden ist. Es gibt keine Hochwasser, keine Trockenperioden - einfach freundlich fließendes Wasser, das mit sich trägt, was ich ihm anvertraut habe.
Und so ist das Zitat von Carl Gustav Jung ein Wiedererkennen meiner eigenen Empfindungen:
Soweit wir erkennen können, besteht der einzige Zweck der menschlichen Existenz darin, ein Licht in der Dunkelheit des bloßen Seins zu entzünden.
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* Bedeutungen Harm: veraltend, poetisch: von außen zugefügte, tiefe, seelische Verletzung, Schmerz, Leid oder Schaden Quelle: https://de.wiktionary.org/wiki/Harm
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