doch ich bin keine Liebhaberin von Kurzgeschichten. Entweder ich habe mich gerade eingelesen in eine Situation und schon ist sie zu Ende - oder die Geschichte endet irgendwie unfertig - oder das Genre liegt mir einfach per se nicht. Das ist legitim und wird (für mich) bestätigt in dem kleinen Buch von Doris Dörrie "Mitten ins Herz" aus der Diogenes Bibliothek. Der kleine Band enthält die besten Kurzgeschichten von Doris Dörrie, lese ich auf dem Umschlag. Hmm, denke ich, wie wunderschön! Doch warum komme ich nicht hinein, in diese Welt, in die Welt der Kurzgeschichten. Was habe ich nicht verstanden?
Ich drehe das Büchlein um und lese einen so schönen und klugen Satz, der mich freut und mir doch wieder Lust macht, auf den Inhalt dieses Buches - und den ich gerne mit euch teilen möchte:
Doris Dörrie schreibt:
"Wir werden immer mehr reduziert auf ein vorgegebenes, genormtes Leben. Ich glaube, wir müssen uns wieder auf unsere eigene Kraft besinnen, was wir - nur für uns - wirklich sein möchten. Das ist schwer geworden, weil wir umzingelt sind von Bildern dafür."
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Wie gerne möchte ich das. Ein nicht genormtes Leben leben, mich auf meine Kraft besinnen und darauf, was wichtig ist für mich. Ich möchte mir meine eigenen Bilder malen, die mir ein Gespür geben für das Wesentliche und die trotzdem meine Bilder sind, die mich begleiten, auf meinem Weg.